Trends 2017

Was kommt 2017 auf uns zu?

Die CES in Las Vegas hat schon zu Anfang des jungen Jahres einige Visionen wahr werden lassen, andere Trends bleiben weiterhin vage Zukunftsmusik.

Wir haben die meistgehypten Marketingthemen für 2017 einmal genauer unter die Lupe genommen:

Trends 2017 Trenner

Das Kundenerlebnis wird 2017 groß geschrieben

Was ein Unternehmen sagt und tut und was Kunden dazu denken und fühlen, definiert die Marke. Über die letzten Jahre sind mit den fortschreitenden digitalen Möglichkeiten auch die Erwartungen der Nutzer an die digitalen Plattformen und die Kommunikation von Marken weiter gestiegen.

2017 wird sich dieser Trend mit Hilfe neuer Möglichkeiten wie 360°-Videos, massentauglichen Virtual-Reality Systemen und neuen Ansätzen im Bereich vernetzter Geräte im Internet-of-Things weiter beschleunigen. Marken sind gezwungen sich schneller als je zuvor den Wünschen Ihrer Kunden anzupassen und sich über neue Kundenerlebnisse zu differenzieren.

Die Schaffung eines stetig durch Daten und Feedback optimierten, stimmigen Kundenerlebnisses über alle Kanäle und Berührungspunkte mit der Marke hinweg (neudeutsch „Customer Experience“) wird eine immer wichtigere Rolle spielen, um Vertrauen beim Kunden zu etablieren.

Alle Markenerlebnisse sollten als authentisch und empathisch wahrgenommen werden und die Bedürfnisse der Kunden in den Mittelpunkt stellen. Marken müssen durchgehend beweisen, dass sie sich um ihre Kunden kümmern, wenn sie langfristig als relevante Partner wahrgenommen werden wollen.

An diesem Anspruch werden sich Marken in Zukunft von ihren Kunden messen lassen müssen, beginnend bei Ihren Produkten, über ihre kommunikativen Versprechen, bis hin zu ihrer Rolle in der Gesellschaft und dem Handeln ihrer Mitarbeiter am Point-of-Sale im direkten Kundenkontakt.

Trends 2017 Storytelling

Noch mehr Storytelling der Marken

Um ihren Kunden Markenbotschaften als beeindruckendes und relevantes Erlebnis zu präsentieren, werden Marken ihre digitalen Storytelling Fähigkeiten in 2017 weiter ausbauen müssen. Auch kleinere Inhaltsfragmente wie Facebook- oder Instagram-Posts werden sich bei großen und kleinen Marken immer mehr in den Zusammenhang einer großen Geschichte begeben. Dabei werden idealer Weise sowohl die Vorlieben der Kunden berücksichtigt als auch die Haltung der Marke klar zum Ausdruck gebracht.

In diesem Jahr werden Marken noch stärker versuchen, mit Hilfe von exklusivem Content einen nachhaltigen Eindruck bei ihren Fans und potentiellen Käufern zu hinterlassen. Durch diesen Trend werden wir in 2017 viele innovative Kooperationen und Produktionen von professionellem Video-Content und Mobile Apps sehen. Die größte Herausforderung für Marken dabei ist, die eigene Botschaft authentisch, aber unaufdringlich in den Geschichten zu verpacken. Eingebettet in kostenlose Entertainmentinhalte, oder ausgefallene Informations- und Serviceangebote bleibt der Wille sich freiwillig mit Marken zu beschäftigen auch in 2017 erhalten.

Trends 2017 Chatbot

Chatbots und der Ausbau von Messengern zu Plattformen

Chatbots werden bei Marken mit erklärungsbedürftigen Produkten und Services in 2017 den personalisierten, digitalen Kundenservice immer häufiger ergänzen. Da Bots plattformunabhängig einsetzbar sind, werden sie uns in diesem Jahr auf allen gängigen Kommunikationsplattformen begegnen. Ein Fokus wird dabei klar auf den Messenger-Anbietern mit der größten Nutzerbasis liegen, wie der Facebook Messenger, WhatsApp, Skype, oder iMessage von Apple. Dass mehr als zwei Drittel der Deutschen (69 %) regelmäßig Messenger zur Kommunikation nutzen und damit auch vermehrt mit Marken kommunizieren, verdeutlicht das Potential der Bots als persönlichen Dialogkanal mit dem Kunden.

Der große Vorteil der Chatbots ist, dass sie dem Kunden ohne Wartezeiten zu jeder Tages- und Nachtzeit weiterhelfen können. Bots werden die direkte Kommunikation von Mensch-zu-Mensch nicht komplett ersetzen, aber sie können bereits heute viele Informations- und Servicefragen im Dialog mit dem Kunden lösen. Durch selbstlernende Ergänzung Ihres Wissensspeichers erhöhen sie den gefühlten Servicelevel eines Anbieters dabei deutlich.

Durch die Automatisierung der einfacheren Fragen und Antworten werden mehr Kapazitäten in den Serviceteams der Anbieter geschaffen, um sich im direkten menschlichen Kontakt auf anspruchsvolle, komplexe Kundenanfragen zu konzentrieren. Die Qualität der Beratung für den Kunden wird bei geringerer Wartezeit erhöht.

Wir erwarten, dass durch die freiwerdenden Ressourcen bei vielen Unternehmen neue persönlichere Serviceangebote geschaffen werden können, auf die bis dato wegen mangelnden Kapazitäten verzichtet wurde. Zudem werden Bots die Auswertung von stark nachgefragten Fragestellungen erleichtern und für die Marketingabteilung eine wichtige Basis für die tägliche Arbeit an der Optimierung der Customer Experience bieten.

Trends 2017 Mixed Reality

VR und AR vereinen sich zu Mixed Reality

Mit Augmented Reality wird schon seit Jahren experimentiert, Pokémon Go brachte das Feature 2016 auf viele deutsche Smartphones. Durch spezielle Virtual Reality Brillen können wir seit dem letzten Jahr so tief in Games und Szenen eintauchen, dass es fast schon zu realitätsnah erscheint. 2017 soll dieses Erlebnis durch Mixed Reality noch realistischer und interaktiver werden. Screens sind Vergangenheit – die Zukunft liegt in Brillen wie der Microsoft Hololens, die digitale und physische Darstellungsebenen vermischt. Mixed Reality wird vom User per Eye-Tracking, Gesten und Sprache navigiert. Das eröffnet viele neue Potenziale und Möglichkeiten, z.B. in Form von Schulungen und der Produktentwicklung.

Natürlich werden bald auch immer mehr Marken versuchen, die Möglichkeiten dieser Technik mit in ihre Kommunikation einzubinden und neue Räumen zu besetzen. Die Zukunftsmusik von einst wird also teilweise wahr und wir freuen uns schon sehr darauf, mit diesen neuen Technologien zu experimentieren und neue Ideen zu entwickeln.

Trends 2017 Multidevice

Aus „mobile first“ wird „multi device“

„Mobile first“ wird bereits seit längerer Zeit erfolgreich umgesetzt. Damit werden alle Inhalte, egal ob Website oder Social Media Content, für mobile Devices (Smartphone, Tablet, ggf. Smartwatches) konzipiert, um sie dem User flexibel und optimiert zugänglich zu machen.

Die nächste konsequente Entwicklungsstufe in der Konzeption lautet „multi device“. Durch die zunehmende vernetzte Mobilität bedient der User mit der gleichen Absicht unterschiedliche Endgeräte in unterschiedlichen Situationen, vielleicht sogar in unterschiedlichen Phasen der Anwendung. Trotzdem legt er dabei immer größeren Wert darauf, hürdenfrei zwischen den Geräten zu wechseln und überall ein einheitliches Nutzererlebnis zu erfahren. Daher ist es strategisch sinnvoll, bei der Entwicklung von Websites, Anwendungen und Dienstleistungen immer das ganzheitliche Nutzungserlebnis und die steigenden Ansprüche der User im Fokus zu behalten – vor allem im Hinblick auf die Usability über mehrere Endgeräte und Formate hinweg.

Trends 2017 Invisible interface design

„Invisible interface design“ durch Gesten- und Sprachsteuerung

Mit Smart Home und IoT halten immer mehr vernetzte Produkte Einzug in den Alltag. Im Zuge dieses Trends wird die Steuerung durch Sprachbefehle oder Gesten immer mehr Zugang zu Interaktionen mit dem Gerät schaffen und intuitivere Nutzererfahrung in Teilbereichen des vernetzten Alltags bieten. Dabei werden Herausforderungen wie Authentifizierung, Personalisierung, Eindeutigkeit der verstandenen Befehle und Missbrauchsprävention eine große Rolle spielen.

Das Jahr 2017 wird von innovativen Technologien beeinflusst werden, die (immer häufiger) ohne Bedienfelder auskommen und rein durch Sprache, Gesten oder Sensoren gesteuert werden. Es wird spannend zu beobachten, welche neuen Produkte aus den Möglichkeiten in der künstlichen Intelligenz sowie Bild- und Spracherkennung entstehen und wie Marken diese nutzen werden, um die Kundenerlebnisse zu optimieren.

Trends 2017 Internet of Things

„Internet of Things“ – der Alltag wird noch smarter

Smart Home, das intelligente und vernetzte Zuhause, war vor einiger Zeit noch sehr aufwändig und kostenintensiv in der Umsetzung. Das ändert sich gerade, denn Technologien werden einfacher und zugänglicher für Jedermann. Den Energieverbrauch und die Rollläden steuern schon viele Nutzer über Apps, aber jetzt wird alles noch viel „smarter“ und spätestens die deutsche Einführung von Google Nest wird diesen Trend weiter vorantreiben. Derzeit steigt der allgemeine Wettbewerb der Elektro-Giganten um das schlaueste Elektrogerät mit der intelligentesten Leistung.

Eine spannende Frage wird sein, wie die unterschiedlichen Geräte miteinander wirken und wie dieses Zusammenspiel gesteuert werden kann. Ganz vorne mit dabei ist Samsungs Family Hub, der über ein Touch Panel am Kühlschrank gesteuert wird. Der nächste Schritt ist hin zur intelligenten Roboter-Assistenz, die uns im Alltag unterstützt, unsere individuellen Vorlieben kennt, auf Sprachbefehle reagiert und auf Haustiere oder gar die ganze Familie achtgeben kann.

So groß das Geschäftsfeld rund um das intelligente und vernetzte Zuhause ist, so laut läuten auch die Alarmglocken der Kritiker gegen das sogenannte „Internet of Things“ – das Netzwerk unserer Gebrauchsgegenstände. Es muss also im Jahr 2017, in dem wir mit vielen technischen Innovationen rechnen dürfen, vor allem hinterfragt werden, wie gut die erfassten Daten geschützt sind und ob ein Hackerangriff auf das „Internet of Things“ einen Totalausfall unserer Geräte und täglichen Prozesse bedeuten würde und welche Konsequenzen das hätte. Wie auch in vielen anderen Bereichen wird die Sicherheit unserer persönlichen Daten eine immer größere Beachtung finden.

Trends 2017 Connected Health

„Connected Health“ wächst

Spätestens seit der CES Anfang Januar wissen wir, dass Smart Devices auch über die Haushaltsgeräte hinaus in unseren privaten Bereich eindringen werden. Es wurde die erste smarte Haarbürste vorgestellt, die per App eine Haar-Analyse erstellt. Die Mechanik kennen wir bereits von smarten elektrischen Zahnbürsten, aber auch von Fitness-Trackern. Die sorgten ja auch schon im letzten Jahr für Furore, als eine große deutsche Versicherung verkündete, die Anschaffung zu subventionieren, um ihre Mitglieder zu einem gesünderen Lebensstil zu motivieren und direkt über eine gratis App von der Versicherung selbst zu tracken. Das lässt natürlich befürchten, dass die gesammelten Daten im Krankheitsfall gegen den Versicherten verwendet werden könnten.

Der Digitalisierungstrend zieht sich aktuell durch das Gesundheitswesen, wo Patientenakten digitalisiert und so durch eine Menge neuer Daten angereichert werden. Prozesse wie das Konsultieren von Fachärzten, Austausch von Diagnosen und Behandlungsmethoden, Überweisungsprozesse und der Zugriff auf alte Krankenakten sollen unter dem Begriff „Connected Health“ in 2017 zunehmend einfacher werden.

Nicht zu verachten ist allerdings der Umstand, dass uns die Digitalisierung unserer persönlichsten Daten zum Gesundheitszustand im wahrsten Sinne des Wortes bis in die Haarspitze gläsern und angreifbar machen kann, wenn diese in die falschen Hände geraten. Somit wird Connected Data Security ein Trendthema für die kommenden Jahre.

Trends 2017 Microinfluencer Trend

Die Verlagerung des Influencer-Trends hin zu Micro-Influencern

Influencer haben sich spätestens seit 2016 als fester Bestandteil im Marketing etabliert. Sie werden von Marken für Kampagnen gebucht, um Produkte glaubwürdig und direkt an Ihre treue Folgerschaft zu bringen. Mittlerweile wurde die Ansprache und Abstimmung mit den Influencern durch eine Vielzahl von Software-as-a-Service-Plattformen vereinfacht, über die Kampagnen professionell vorbereitet und gebucht werden können.

In 2017 wird sich der Trend weg von großen Kooperationen mit wenigen reichweitenstarken Influencern hin zu sogenannten Micro-Influencern weiter fortsetzen. Diese haben zwar kleinere Einzelreichweiten als die Großen, bedienen aber vor allem Special-Interest Zielgruppen sehr viel authentischer. Das schlägt sich in den Engagementzahlen nieder, die deutlich höher sind als bei den großen Stars. Durch die positiven Ergebnisse aus 2016, werden Micro-Influencer auch für große Marken immer interessanter.

Außerdem prognostizieren wir eine Professionalisierungswelle unter den Influencern: Professionelles Equipment und die digitalen Umsetzungsmöglichkeiten werden immer kostengünstiger. Influencer werden auch außerhalb ihrer Kanäle hinaus zu Stars – sie moderieren Events, sind Schauspieler, singen und kreieren neue Formate im TV oder auf anderen Kanälen.

Trends 2017 Live Videos

Mehr Live-Videos in den Social Networks

Immer mehr Videos – am besten live und über alle Kanäle verfügbar, so lautet die Devise für 2017. Viele wichtige Events aus allen Genres werden bereits live in die Feeds der sozialen Netzwerke gestreamt. Diese Videos werden immer professioneller und wie kürzlich angekündigt, wird es auch in den Live-Videos und Stories neue Möglichkeiten der Werbeintegration geben. Interessant werden Live-Videos vor allem auf mobilen Endgeräten, da sie dem Fan ein exklusives Markenerlebnis an jeden beliebigen Ort bringen. Damit wird auch die Erwartungshaltung der Nutzer gegenüber Markeninhalten erneut angehoben. Das unmittelbare Erleben von wahnwitzigsten Inhalten wird immer mehr zur Normalität. Daher erwarten wir, dass Marken das Potential der Live-Videos strategisch angehen werden, um es in ihr Storytelling zu integrieren.

Die Zeit des Ausprobierens ist 2017 beendet und die Videos werden viel professioneller und in größerer Zahl produziert werden.

Trends 2017 Instagram wird weiter wachsen

Instagram wird weiter wachsen

Instagram hat sich zu einem der wichtigsten Social Media Networks entwickelt – nicht zuletzt auf Grund seiner simplen Mechanik bei einer verhältnismäßig hohen Ästhetik und der Integration neuer Features, wie Instagram Stories. Die Beliebtheit und das Potential von Instagram, ein visuelles Markenerlebnis zu schaffen, haben bereits viele Marken genutzt und begeistern über ihre Accounts tausende von Fans.

2017 wird der Content bei allen Marken noch viel stärker im Vordergrund stehen als in der Vergangenheit. Marken werden Ihre Inhalte immer innovativer und interessanter gestalten müssen, um für die Fans gegen den Influencer-Content und einen Relevanz liebenden Instagram-Algorithmus bestehen zu können. Das Social Network erweitert außerdem die aktuellen Werbemöglichkeiten, auch auf den Instagram Stories. Instagram wächst enger mit der Mutter Facebook zusammen, was die Buchung der Werbung aus einem Backend für Unternehmen einfacher macht. Zudem dürfen wir uns sicherlich noch auf so einige neue Features freuen, die uns 2017 spendieren wird.

Trends 2017 Social Media Plattformen Angleichung

Social Media Plattformen gleichen sich immer mehr an

Die aktuellen Entwicklungen lassen vermuten, dass sich Social Media Plattformen zukünftig mehr durch die Nutzergruppen als durch spezielle Funktionalitäten und Features unterscheiden werden.

Instagram und Snapchat gleichen sich immer weiter an, facebook vereinheitlich die Werbe-Struktur seiner Tochter-Plattformen, alle Networks setzen auf den Ausbau von Live-Streaming. Damit YouTube seine Position als führende Video-Plattform nicht verliert, plant es, seine bestehende Community um Foto- und Text-Postings sowie einen eigenen Messenger Dienst auszubauen.

Wenn die klaren Differenzierungen der Social Networks immer mehr aufgehoben werden, müssen Marken in ihrer Kommunikation noch strategisch bedachter vorgehen, um die passenden Nutzergruppen mit gleichbleibender Relevanz zu erreichen.

Trends 2017 Twitter meinungsbildend

Twitter bleibt auch 2017 meinungsbildend

Twitter ist (gerade in Deutschland) nicht das größte Social Network und verzeichnet aktuell auch kein steiles Wachstum. Trotzdem ist der Microblogging-Dienst extrem aktiv und damit insbesondere als Plattform für News und Meinungsbildner weiterhin relevant. Über Twitter werden die Breaking-News als erstes verbreitet, es werden Trends über Hashtags geboren, Meinungsmacher diskutieren aktuelle Themen via Twitter in 140 Zeichen-Salven aus.

Die, trotz aller in 2016 aufgekommener Kritik, ungebrochene Relevanz hat vor allem der US-Wahlkampf deutlich gemacht. In diesem Jahr können wir eine ähnliche Diskussions- und Trendwelle für die kommende deutsche Bundestagswahl erwarten. Auch in Bezug auf neue Features und Werbemöglichkeiten schläft Twitter nicht und hat damit in 2017 mit seiner kleinen, aber interessanten Nutzerschaft das Potential zum Überraschungsangriff auf die etablierten Dickschiffe.

Trends 2017 Social Media ernstzunehmen

Social Media wird ein immer ernstzunehmender gesellschaftlicher Faktor

Auch wenn klassische Medien weiterhin die bevorzugten Informationsquellen der Deutschen sind, wird Social Media zum einem immer größeren gesellschaftlichen Faktor. Der vergangene US-Wahlkampf hat gezeigt, dass Social Media die Kraft hat, Meinungen zu prägen, Wahrnehmungen zu steuern und Minderheiten Einfluss zu verschaffen. Im Hinblick auf die kommende Bundestagswahl sind nun auch deutsche Behörden alarmiert und so sind Ethik im Netz und Digitalkompetenz endlich auch hierzulande zu ernstzunehmenden Themen aufgestiegen. Social Networks und Verlage werden gemeinsam den Kampf gegen Fake News aufnehmen. Social Media hat damit als Thema schon jetzt den allgemeinen gesellschaftspolitischen Diskurs erreicht, der bis in die klassischen Leitmedien geführt wird.

Trends 2017 Mitarbeiter digitale Innovationsstrategie

Mitarbeiter rücken ins Zentrum digitaler Innovationsstrategien

Im Zuge der allgemeinen Digitalisierung beweisen sich klassische Unternehmensstrukturen als zu starr, um dem Wandel noch Schritt halten zu können. Es scheint, als wären spätestens im Jahr 2017 die konventionellen HR-Methoden überholt, denn seitdem die Mitarbeiter im Zentrum digitaler Innovationsstrategien stehen, reden wirklich alle von einer Transformation. Leider wurde die Personalabteilung in der Unternehmensentwicklung hin zur digitalen Kompetenz nicht immer ausreichend in die Prozesse involviert. Die Anforderungen gerade an diese Disziplin steigen aber. Viele Unternehmen haben erkannt, dass sich eine tatsächliche Umstrukturierung nur mit Hilfe einer weit blickenden Personalführung entwickeln kann.

Durch Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle, neuartiger Vergütungs- und Anreizmodelle und individueller Weiterbildungsmöglichkeiten muss eine moderne Personalpolitik mit in der strategischen Ausrichtung von Unternehmen verankert werden. Teams müssen an neue Kompetenzen und Denkweisen herangeführt werden, da der Wandel zur Digitalisierung von ihnen mitgetragen wird. Unternehmen müssen das Potential ihrer Mitarbeiter ins Zentrum stellen und so zu kulturellem Wandel und unternehmerischen Innovationen beitragen. Eine im Zuge der Digitalisierung entwickelte Unternehmensstrategie lässt sich nur mit motivierten und kompetenten Mitarbeitern umsetzen.

Trends 2017 Digital kompetente Fachkräfte

Der Bedarf an digital kompetenten Fachkräften steigt weiter

2017 wird den Trend noch weiter verstärken, dass Firmen Mitarbeiter mit digitaler Fachkompetenz festangestellt an sich binden möchten. Durch den anhaltenden Mangel an Fachkräften und den daraus resultierenden Arbeitnehmermarkt wird sich das Recruiting in diesem Jahr noch schwieriger gestalten als bisher. Nur über Stellenanzeigen allein findet kaum noch ein Unternehmen geeignete Bewerber, daher greifen sie immer häufiger auf Recruiter zurück. Networkingplattfomen wie Xing und LinkedIn, aber auch Jobportale wie Monster.de, spielen inzwischen eine große Rolle, um passende Bewerber für ausgeschriebene Jobs mit Digitalkompetenz zu finden.

Trotz allen Bedarfs steigen auch die Ansprüche an die potentiellen Mitarbeiter weiter: Recruiter achten neben der entsprechenden Ausbildung und Berufserfahrung eines Kandidaten immer mehr auf starke digitale Kompetenz und das „digitale Erscheinungsbild“ der Bewerber selbst.

Trends 2017 Mehr Illustrationen für mehr Storytelling

Mehr Illustrationen für mehr Storytelling im Web

Der Trend zu Illustrationen im Web wird auch in 2017 anhalten und sich weiterentwickeln. Interaktives Storytelling wird mehr Raum auf Websites einnehmen und durch einen stärker illustrativen Designstil unterstützt. Bei allen Freiheiten der emotionalen Designs bleiben die Aussagen jedoch durch klare Bildsprache eindeutig und verlieren sich nicht im Detail.

Trends 2017 Flat 2.0

Flat 2.0

Getrieben wurde der Trend des Flat 2.0 vor allem durch Googles-Material-Design, der erfolgreichen Skeuomorphism-Realisation in Android. Dem bisher eindimensionalen, stark reduzierten Design wird in 2017 wieder etwas mehr Tiefe und Emotionalität gegeben. Die Vermutung liegt nahe, dass dieser Trend im Jahr weiter verfeinert und auf viele Anwendungsbereiche übergreifen wird.

Trends 2017 Micro-Animations

Micro Animations

Kurze Animationen von Details werden im Laufe des Jahres ein immer wichtigeres Element im UI- und UX-Design. Auf unterhaltsame Art unterstützen sie den Charakter der jeweiligen Anwendung, gleichzeitig visualisieren sie dem User aber auch ein direktes Feedback oder können seine Interaktionen führen. Dieser Trend bezieht sich nicht nur auf die Interfaces von Websites, sondern allgemein auf die Interaktion in digitalen Kanälen. Ein gutes Beispiel dafür sind z.B. die neuen Emojis bei Facebook. Die sinnvolle Anwendung von Micro Animations wird weit gefächert sein und könnte damit vielleicht durch jeden Touch, Scroll, Zoom, Tap und Click ein alltäglicher Begleiter in der Usability werden.

Trends 2017 Card Design

Card Design

Bisher war das Card Design in erster Linie als Interface für Gamification-Content im Einsatz, doch zukünftig wird dieser Trend auch auf andere Bereiche des Webdesigns ausweiten. Die Ursprünge des Card-Designs liegen u.a. bei Pinterest im Social Web, wo Inhalte von Beginn an leicht erfassbar und klar strukturiert in Form von Themen-Karten angeboten wurden. Jede Card steht damit für ein einheitliches Konzept oder einen eigenständigen Inhalt, was eine klar verständliche Nutzerführung mit sich bringt. Ihre rechteckige Form macht es zudem einfach, Cards innerhalb eines Designrasters auf verschiedenen Breakpoints anzuordnen.

Trends 2017 Trenner

Fazit

In allen Bereichen lässt sich klar erkennen, dass der Nutzer immer stärker in den Mittelpunkt rückt und seine Bedürfnisse und sein Verhalten die Entwicklungen bestimmen. Sei es mit seiner Aufmerksamkeit und Vertrauen gegenüber Marken, bei der Ausrichtung von Produktentwicklungen an seinen Bedürfnissen oder mit seiner Stellung als treibende Kraft für Wandel in Unternehmen und Gesellschaft. Die voranschreitende Digitalisierung beschleunigt diese Entwicklung immer mehr und schafft ihr viele neue Möglichkeiten. Nutzerzentrisches Denken und Handeln ist die große, konstante Herausforderung, der wir auch weit über 2017 hinaus gerecht werden müssen.

 

Wem diese Trends noch nicht genug sind, der findet mit den nachstehenden Links noch reichlich weitere Ideen, was uns in 2017 so alles erwarten könnte: