Für welche Marken ist Snapchat sinnvoll?

Die direkte Kommunikation via Video boomt, Snapchat ist in aller munde. Wir beleuchten die Hintergründe des Social Networks, was die Magie ausmacht und was Unternehmen und Marken beachten sollten.

Fakten zu Snapchat

Snapchat wurde im Jahr 2011 als Instant Messenger gegründet und setzt sich seit 2015 zunehmend in Deutschland durch – aktuell schätzungsweise mit 3 Millionen Nutzern hierzulande und weltweit ca. 200 Millionen. Genutzt wird Snapchat vor allem unter Jugendlichen – mehr als die Hälfte (51%) der User ist zwischen 16 und 24 Jahre alt. In Deutschland ist Snapchat inzwischen über alle Altersgruppen hinweg bei 29 Prozent der Befragten laut einer Forsa-Umfrage bekannt.

Wie funktioniert Snapchat?

Wer denkt, Snapchat sei eines von vielen Social Networks, hat sich geirrt. Snapchat zeichnet sich deutlich von den Mitbewerbern ab, denn es ist einfach.

Zugang bekommt man nur mit einem Userprofil. Das geht über die private Mail-Adresse und ist sehr simpel gestaltet, ohne große Einblicke in Privates preisgeben zu müssen. Sobald das Profil angelegt ist, kann man eigentlich auch schon damit loslegen, Videoschnipsel zu drehen, so genannte „Snaps“ zu erstellen, die auf 12 Sekunden limitiert sind. Das kann beliebig oft wiederholt werden, um eine Story zu drehen. Die so genannten Snaps können dann für jeden Snapchat User zugänglich veröffentlicht werden oder an ausgewählte Freunde verschickt werden. Ungewohnt ist auch die Tatsache, dass alle Inhalte nach 24 Stunden automatisch vom System gelöscht werden. Es ist also ein sehr schnelllebiges Netzwerk.

Man ist unter sich

Bei Snapchat ist man unter sich und vielleicht ist Snapchat gerade deshalb so beliebt. Gerade Jugendliche schätzen das und nutzen die App häufig als Messagingdienst, in dem sie mit ihren Freunden kommunizieren und live von ihren Erlebnissen berichten (Konzertbesuch, Party etc.). Eltern, Lehrer Verwandte sind nämlich selten bei Snapchat und wenn, dann müssten sie auf Grund der eingeschränkten Suchfunktion schon den genauen Usernamen kennen, um die Person wirklich zu finden.

Snapchat macht Spaß und ist intuitiv

“Snapchat gibt dir die Freiheit, auch mal verrückt zu sein” sagt Jushua Arntzen in seinem Video, das er zur re:publica gedreht hat und in dem er Erwachsenen die Magie von Snapchat erklärt:

Influencer erobern Snapchat

Influencer, wie Blogger, YouTuber, Moderatoren, Schauspieler und weitere VIPs nutzen Snapchat, um ihre Fans authentisch und in Echtzeit mit durch ihren Tag zu nehmen, ohne aufwändiges Kameraequipment und Schnittprozess (vgl. YouTube Vlogs). Sie drehen mit ihren Smartphones, nutzen Filter, berichten von Terminen, Events, Urlauben oder erzählen sich einfach mal den Frust von der Seele. Durch die scheinbar ungefilterten Liveberichte pushen sie natürlich auch ihre Hauptkanäle enorm und erweitern ihre Reichweite. Sehr häufig testen Influencer und Micro-Influencer Produkte live via Snapchat und geben dann über das Tool exklusive Rabattcodes an ihre Community. Diese Marketing-Methode scheint gerade über Snapchat besser zu klappen als über Instagram, facebook und Co.

Eignet sich Snapchat auch für Unternehmen und Marken?

Der Trend geht dahin, dass sich viele Unternehmen und Marken in das Netzwerk trauen. Fanta lässt YouTube Star Julien Bam auf dem Fanta-Account über Markenerlebnisse snappen, Tempo hat eine fiktive Daily Soaps kreiert und viele weitere Marken versuchen ihre Zielgruppen zu erreichen und viele Marken weitere Marken experimentieren gerade mit dem Tool, indem sie Mitarbeiter snappen lassen oder von Events berichten.

Für welche Marken eignet sich Snapchat?

Snapchat hat vor allem in diesem Jahr bewiesen, dass es sich nur eine Spaß-Plattform für Teenies ist, sondern durchaus auch von älteren und vor allem Special Interest-Zielgruppen geliebt wird. Manche Unternehmen nutzen Snapchat aktuell als Testplattform, um Erfahrungswerte zu sammeln und zu sehen, ob sie ihre Zielgruppen tatsächlich erreichen und wieder andere gehen strategisch vor.

Wir empfehlen bei der Erschließung neuer Plattformen immer eine strategische Vorgehensweise, denn ohne eine genaue Prüfung im Vorfeld kann sich ein Tool wie Snapchat für einige Unternehmen und Marken schnell als vertane Liebesmüh herausstellen.

Daher ist es ratsam, im Vorfeld folgende Fragen zur strategischen Herleitung zu stellen:

  • Wer sind die Zielgruppen, die via Snapchat erreicht werden können?
  • Wie ist das Nutzungsverhalten der Zielgruppen?
  • Erwarten die Zielgruppen die Marke auf Snapchat?
  • Welche Inhalte könnten sie über Snapchat interessieren?
  • Wie können wir den eigenen Snapchat Account dauerhaft ansprechend gestalten?

Erfahrungsgemäß erwarten nämlich die Konsumenten und Fans traditionsreicher Marken nicht unbedingt einen hippen Snapchat Account, während es für andere Marken ein authentischer Touchpoint sein kann, an dem die Zielgruppen direkt angesprochen werden können.

Gibt es Alternativen?

Größter Snapchat-Konkurrent ist inzwischen Instagram mit der Einführung der Erweiterung Instagram Stories geworden. Diese funktioniert grundsätzlich genauso wie Snapchat. Es können live Video- und Fotoschnipsel geteilt, mit Filtern und lustigen Nachrichten versehen werden. Diese erscheinen dann gesondert über der Timeline User in einem separaten Stream und bleiben für genau 24 Stunden, bevor sie automatisch gelöscht werden.

Für viele Marken mit einer bereits bestehenden Fanbase bei Instagram sind die Instagram Stories eine gute Alternative zu Snapchat, da die kleinen Storyschnipsel ihre gesamte Fanbase erreichen. Jedoch ist keine Marke gezwungen, ständig kleine Stories zu produzieren, da der Account grundsätzlich noch von den Bildimpressionen auf dem bestehenden Profil lebt. Snapchat erzeugt einen Druck, ständig neuen erzählerischen Video-Content zu produzieren, auch wenn es mal nichts zu erzählen gibt. Instagram Stories dagegen ist eine nette Zusatzspielerei mit den Features von Snapchat, die aber beliebig eingesetzt werden kann – nämlich dann wenn es spannenden Content gibt. Welche Plattform die richtige ist, oder ob es sich lohnt – wie viele Influencer es tun – beide Plattformen parallel zu bespielen, muss jedes Unternehmen / Marke selbst strategisch herleiten und ausprobieren.

Nutzt OYGO eigentlich Snapchat?

Privat nutzen wir Snapchat natürlich. Wir folgen persönlichen Kontakten, Influencern und interessanten Größen aus der Medienwelt. Allerdings haben wir uns bislang gegen einen eigenen Businessaccount für OYGO entschieden. Unsere Arbeit ist zwar abwechslungsreich und spannend, allerdings spielt sich das meiste vorm PC oder in Meetings und Arbeitsgruppen ab und das wäre unserer Ansicht nach kein wirklich spannender Content für einen Snapchat Channel. Daher toben wir uns lieber weiter privat auf der Plattform aus und nutzen geschäftlich

OYGO facebook

OYGO Instagram

OYGO twitter

Die direkte Kommunikation via Video boomt und Snapchat setzt sich seit 2015 zunehmend in Deutschland durch – aktuell schätzungsweise mit 3 Millionen Nutzern hierzulande und weltweit ca. 200 Millionen. Mehr als die Hälfte (51%) der User ist zwischen 16 und 24 Jahre alt – die Kernzielgruppe vieler Marken. Deshalb experimentieren gerade viele Marken mit dem Tool, indem sie Mitarbeiter snappen lassen oder von Events berichten. Andere Marken, wie bspw. Fanta agieren bereits strategischer in Snapchat, indem sie bekannte Influencer für sich snappen lassen oder Aktionen über das Tool durchführen. Bei der Frage, für welche Marke das Netzwerk sinnvoll ist, raten wir grundsätzlich zu einer strategischen Herleitung. Daraus ergibt sich, ob Snapchat tatsächlich relevant für die entsprechende Zielgruppe ist, die Marke glaubwürdig via Snapchat kommunizieren kann oder es Alternativen wie bswp. Instagram Stories gibt.